29 Oktober 2009

danach...

Ein Film von Richard Lester mit diesem Namen erschien in dem Jahr als ich eingeschult wurde. Im Original hieß er 'the bed sitting room'. Gesehen habe ich das Werk dann viel später und finde es nach wie vor großartig!

Nach dem ultimativen Atomkrieg irren dort einige skurrile Gestalten durch die Gegend - über Ihnen schwebt ein Heißluftballon, dessen Besatzung immerzu dazu auffordert in Bewegung zu bleiben, um dem Feind kein Ziel für den Gegenschlag zu bieten...



Warum mir das gerade einfällt: Weil ich mal wieder umziehe!
Vorher möchte ich aber ganz viel Ballast abwerfen, indem ich die Sachen die ich nun wirklich nicht mehr brauche bei eBay anbiete, und alles was dort keiner haben möchte, kommt in die Müllverbrennung!
Das ist viel und daher recht mühsam, macht aber auch irgendwie Spaß :-)



Andere Dinge, wie z.b. Blog schreiben kommen da natürlich wegen mangelnder Muße etwas kurz, aber nur vorrübergehend ;-)

29 September 2009

Zeitvertreib

nicht, dass ich nichts Besseres zu tun hätte,
aber am 26.08. hat jemand einfach so 148,52EUR von meinem Konto eingezogen.
Als Verwendungszweck stand dort eine lange Nummer, der Name 'Friendfinder' Und die Firma 'Global Collect BV'.
Nichts von dem war mir bekannt, also habe ich die Lastschrift zurückgegeben (geht inzwischen ganz flugs online - die wissen wohl warum...) und flugs mal die allwissende Tante Google nach Details befragt.

Damit war der Fall für mich erst mal erledigt.

Zwei Tage später bucht die PREBYTE MEDIA GMBH 69,00EUR vom gleichen Konto ab. Betreff diesmal: 'www.flirtfever.de/kontakt' .
Also wenn ich Eines ziemlich sicher weiß, dann dass ich keine dieser Kontaktseiten jemals besucht, geschweige denn, mich dort angemeldet habe.

Also habe ich auch diese Lastschrift zurückgegeben und mich gefragt, was eigentlich in so einem Fall Leute machen die nicht täglich ihre Kontoauszüge kontrollieren, sondern vielleicht nur einmal im Quartal...?

Dann war erst mal Ruhe - bis ich am 18.09.2009 Post vom berüchtigten Dreigestirn 'Auer Witte Thiel' aus München bekam. Die möchten nun meine Zahlungsrückstände nebst ihrer nicht unerheblichen Aufwandsentschädigung eintreiben.

Mein erster, erschütterter Gedanke war: Wie tief kann ein Mensch eigentlich sinken, um auf solche Art und Weise seinen Lebensunterhalt bestreiten zu müssen und das auch noch anständig zu finden weil es ja nicht illegal ist ?!

Diesmal wurden sogar handfeste Daten genannt, nämlich mein ziemlich anstößiger Benutzername bei 'www.flirtfever.de' und meine dort gespeicherte email-Adresse.
Ich wurde übrigens wieder einmal mit 'Herr' Meyer angesprochen...

Und dann habe ich ausnahmsweise mal das Kleingedruckte auf der Rückseite gelesen!!!
Da steht, dass man per email Nachweise für die Nutzung des gebuchten Online-Angebotes anfordern kann, welche einem dann postwendend (Zitat!) übermittelt werden. Aha !

Das habe ich dann gemacht und zehn Tage später erfahren, dass ich mich wohl bei der Eingabe des Aktenzeichens vertippt hatte ... ich versuche es halt noch mal, habe ja sonst nichts zu tun :-)

11 September 2009

es kommt schon auf die Größe an ...

meine ganz private Statistik beweist: Männer haben entweder keine, oder eine sehr große Tasche. Alles dazwischen ist ihres Geschlechtes unwürdig.

Ich habe also eine sehr geräumige Männertasche genäht, die natürlich auch Frauen tragen dürfen - wir sind da ja flexibel ;-)




Die Tasche ist aus unkaputtbarem Cordura in 'fröhlichem' schwarz genäht. Damit sie nicht gar so trostlos wirkt und die interessante Nahtführung betont wird habe ich sie orange gepaspelt. Als Einlage für die Paspelstreifen habe ich PVC-Wäschleine genommen.
Verschlossen wird das gute Stück mit einem Big-Turn.




Damit das Teil trotz seiner Größe in Form bleibt, habe ich es komplett mit Thermolam gefüttert. Das ist ein sehr dichtes Vlies, welches auch evtl. mitgeführte empfindliche Dinge (z.B. Computer) schützt. damit man die Tasche unbesorgt überall abstellen kann, habe ich den Boden mit strukturiertem Vinyl gedoppelt.




An der Rückseite ist ein großes Reißverschlussfach. Weil Männer zuweilen gewichtige Dinge transportieren möchten, habe ich einen breiten Tragegurt angenäht und diesen zusätzlich mit einem Gummipolster versehen.





Gefüttert ist die Tasche mit schwarzem Spinnaker. das Fach fürs Laptop ist zusätzlich gepolstert und damit nichts rausfällt, kann es mit zwei Klettriegeln verschlossen werden. Außerdem verbergen sich im Inneren noch eine große Tasche mit Reißverschluss, die unvermeidliche Handytasche und ein Schlüsselband mit Haken.






Diese Tasche kann echt eine Menge Einstecken: Neben einem Großen Laptop sogar noch einen dicken Aktenordner. Eigentlich wollte ich eine Anleitung schreiben und hatte daher den Werdegang des Prototypen fotografisch dokumentiert - leider sind die Fotos irgendwo im Datennirwana verwunden ... na ja, vielleicht nähe ich wirklich noch eine :-)

08 September 2009

wo sind sie nur?

die Fotos von der Tasche?
Die ist nämlich längst fertig...den Werdegang hatte ich dokumentiert , aber finde die Bilder nicht mehr ...

Nun, da muss ich wohl noch eine nähen ;-)

30 August 2009

Tasche im Rohbau


Bisher habe ich ja immer recht kleine Handtaschen gebastelt, in dieser hier sollen mal neben anderen Kleinigkeiten ein großes Schlepptop und ein dicker Aktenordner Platz finden.

Es soll also eine echte 'Männertasche' werden: Groß, stabil, schlicht aber doch ein klein wenig extravagant...

Woraus und wie ich das Ding nähen werde weiß ich noch nicht so genau, aber ich habe schon mal ein paar Materialien gesammelt, die mir für dieses Projekt geeignet scheinen:

28 August 2009

ich bin blöd !

wenn jemand ein Gurtband in der Farbe 'petrol' bestellt, ich ihm dann genau dieses schicke, und nicht etwa eines in 'schwarz', ist das in der Tat eine ziemlich blöde Idee, für die ich unflätige Beschimpfungen verdient habe, oder?

12 August 2009

erst anziehend, dann eingeschnappt...

es gibt so Dinge, die man gerne benutzt, weil sie irgendwie zufrieden machen. Vielleicht aufgrund ihrer soliden Ausführung, wegen der zuverlässigen Technik, oder gar des satten Geräusches, welches ihre Funktion untermalt. Manchmal ist es auch das Alles zusammen.

Die Magnetverschlüsse von Fidlock gehören in diese Schublade. Weil 'es' mit Worten so schwer zu beschreiben ist, habe ich ein winziges Amateur-Video gemacht - in der einen Hand die Digitalknipse, in der anderen den 'MiniTurn' an der selbstgebastelten Tasche:



Von den Fotos auf der Hersteller-Webseite habe ich mich inspirieren lassen, eine Tasche um diesen genialen Verschluss herum zu bauen:



Diese kleine Tasche besteht aus einem einzigen Stück LKW-Plane. Lediglich um die Leiterschnalle zu befestigen, mit welcher man die Länge des Tragegurtes verstellen kann, ist eine winzige Naht erforderlich. Nur durch den in eingeschnittene Schlitze gewebten Gurt bekommt die Tasche Ihre Form und Stabilität. Schnittmuster und Anleitung liegen im Nähkästchen und können dort kostenlos herunter geladen werden :-)

09 August 2009

das Resultat:



Die Änderungen am Schnitt habe ich bereits bei den Hobbyschneider/innen erklärt, daher spare ich mir das an dieser Stelle.

Die Bluse hat sich auch seit dem Foto oben noch etwas verändert: Ich habe die Knöpfe noch mal neu angenäht, so dass das Karo an der Knopfleiste jetzt wirklich passt :-)
Außerdem wollte Töchterlein nun auf einmal doch keine Puffärmelchen mehr. Habe ich also abends vorm TV etwas getrennt, und dann ungerüschte Ärmel eingebaut.

Jetzt ist die Dame zufrieden - erst einmal ...

04 August 2009

Wunschbluse

Am Wochenende war ich mit Töchterlein (fast 15) shoppen ... das 'Kind' hat einen sehr eigenen Geschmack und ich wunderte und freute mich sehr, dass sie eine Bluse mit in die Umkleidekabine nahm - eigentlich trägt die Dame nämlich nur T-Shirts - wenn diese denn tailliert und lang genug sind, und die richtige Farbe haben, und kein blöder Druck darauf ist ...

Nun, die Bluse passte wunderbar, Schnitt und Muster gefielen, aber die Farbe ging gar nicht ... irgendwie blau wäre OK, gab es aber nicht :-(
Und Mutter sagte in einem Anfall von Leichtsinn: "Kein Problem, ich nähe dir diese Bluse in blau!"

Bevor wir die farblich unpassende Bluse wieder zu den anderen hingen, gucke ich sie also noch mal ganz genau an und versuche mir die markanten Details zu merken:
Leichter Baumwollstoff mit Webkaro, hüftlang und leicht tailliert, kurze Puffärmel mit geknöpfter Manschette, schmaler Stehkragen, Bindeband unterhalb der Brust, Tunnel für Bindeband nur aufgenäht - also keine Teilugsnaht, jeweils vier Biesen und eine Ziernaht neben der Knopfleiste oberhalb des Tunnels.

In meinem Fundus habe ich glücklicherweise ein ausreichend großes Stück bereits vor mindestens 15 Jahren vorgewaschenes Stück Madraskaro in blau-schwarz gefunden:



Da ein solches Schnittmuster kaum zu finden sein wird, werde ich selbst eines machen, wobei ein einfacher, taillierter Hemdblusenschnitt als Grundlage dienen soll.
Dieses Schnittmuster von Jalie wird leider nicht mehr hergestellt, und soll in diesem Jahr durch ein ähnliches Modell ersetzt werden, ich habe aber noch ein Exemplar und werde dieses für das Experiement verwenden:

Änliche einfache Modelle gibt es auch von anderen Herstellern und in Zeitschriften. Es ist gar nicht so schwer aus so einem 'Grundschnitt' einen 'Wunschschnitt' zu machen, was ich hier gerne mal dokumentieren möchte.

01 August 2009

Eindrücke

ja, ich habe es schon wieder getan ...


Und am Ende des Jahres werde ich wohl einen Hotel-Testbericht schreiben ;-)
Diesmal hat es uns an den 'Nordpol' verschlagen, wo dieses Ding direkt über dem Bett hing:


Und was ich den Medien eigentlich gar nicht glauben wollte: Niedliche, kleine Krabbeltiere können in der Masse wirklich zur Plage werden.


Nach der Etaproof-Jacke und deren Besitzer habe ich natürlich auch geschaut - beide sind offenbar unzertrennlich geworden:

28 Juli 2009

auf Draht


Als ich vor einiger Zeit die Idee zu diesem faltbaren Regenhut hatte, gestaltete sich die Suche nach einem geeigneten Draht zur Stabilisierung der Krempe schon recht schwierig ... Containerweise aus China kein Problem, aber in 'haushaltsüblichen' Mengen?

Nach ausgiebiger Recherche, unzähligen Mails und Telefonaten, fand ich tatsächlich jemanden in einer Stahldraht-Importfirma in der Nähe, der für mich im Lager ein paar Meter von diesen tonnenschweren Riesenspulen abwickelte.

Das hat eine Weile ausgereicht, doch als ich Nachschub brauchte, musste ich erfahren, dass der gute Mann den Arbeitsplatz gewechselt hatte, und die Dame am Telefon konnte mir nicht weiterhelfen :-(

Eine Weile gab es dann leider keinen Falthutdraht bei FunFabric

Heute hatte ich endlich Zeit, ohnehin in der Gegend zu tun, und daher einfach noch mal bei den Stahlimporteuren vorbeigeschaut - manche Dinge kann man eben einfach nur persönlich erledigen. Nachdem ich dem Chef ausgiebig erklärt hatte, was und wofür ich das brauche, hat er mir sehr engagiert geholfen. An dieser Stelle dafür noch mal ein dickes DANKESCHÖN ! (Auch an den versierten Gabelstapler-Fahrer)

Für die nächste Weihnachtsfeier seiner Firma steht nun ein etwas besser sortiertes Buffet zur Verfügung, und bei Funfabric wird es wohl bis in alle Ewigkeit genug Draht für Hüte geben:



Noch liegt die tonnenschwere Spule in meinem Auto, aber ich hoffe, dass ich morgen ein paar Jungs aus der Nachbarschaft dazu bewegen kann, das Ding auszuladen und ins Lager zu schleppen...

24 Juli 2009

hoch zu Ross...

..saß ich nur ein einziges mal in meinem Leben:
Weil ich eine Wette verloren hatte, musste ich eine Runde um den Platz reiten. Vorher durfte ich feststellen, dass so ein Pferd unter dem Aspekt hinaufklettern zu müssen betrachtet, ganz schön hoch ist. Mit Hilfe des Lattenzauns habe ich es aber tatsächlich geschafft. Von diesem historischen Moment gibt es sogar ein (ziemlich kleines) Beweisfoto:


Das geduldige Pferd hat die Runde ganz gut überstanden. Auch ich bin nicht zu Schaden gekommen, hatte aber niemals mehr das Bedürfnis diese Aktion zu wiederholen.

Vielen Menschen geht es da anders - einige kenne ich sogar, weil ich mal auf einem Bauernhof gelebt habe, der auch einige Reitpferde beherbergte. (s.o.)

Manch einer möchte seine Reitbekleidung selbst nähen und sucht dann meist vergeblich nach Schnittmustern und erst recht nach geeignetem Material. Das weiß ich, weil mich über FunFabric einige diesbezügliche Anfragen erreichten. Ich muß zugeben, dass es mir Spaß macht 'unmögliche' Dinge zu beschaffen. Das mit den Schnittmustern war relativ einfach, aber nach geeigneten Stoffen musste ich ziemlich lange suchen.

So eine Reithose muss nämlich einiges aushalten können, dabei auch noch langfristig gut aussehen und in allen Richtungen elastisch sein. Es gibt diesen Stoff - klar, käufliche Reithosen werden ja daraus gemacht, aber als Meterware bietet ihn eigentlich niemand an - ich habe trotzdem welchen bekommen :-)

19 Juli 2009

analoge Festplatte


ich bin alt, denn ich kann mich erinnern Zeiten erlebt zu haben, in denen private Daten nicht elektronisch archiviert wurden. Sie wurden aufgeschrieben! Mit einem Stift auf Papier!

Es gab keine Handys, in denen die Telefonummern von Freunden und Bekannten auf Abruf gespeichert waren, sondern man hatte ein kleines Büchlein, in das man diese handschriftlich eintrug. Und um diese von einer Telefonzelle aus anzurufen, benötigte man Kleingeld!
Es gab keine Monitore, an denen kleine, gelben Zettelchen klebten, um einen an Dinge zu erinnern, die noch zu erledigen waren, die standen statt dessen im Notitzbuch.
Mit der Plattensammlung (Vinyl!) wuchs die handgeschriebene Liste, welche heute jedermann einer Datenbank anvertrauen würde. Blogs ersetzten heute Tagebücher und Poesiealben.

Aber alle wichtigen Daten, auf die man auch notfalls mal ohne Steckdose, und DSL zugreifen möchte, schreibt man heute trotzdem noch ganz altmodisch auf. Als angemessene Verpackung für die handgeschriebene Worte habe ich eine schöne Verpackung für mein Notitzbuch gebastelt - und eine Anleitung zum Nachmachen geschrieben:

18 Juli 2009

Wind- und Wetterjacke

Hier kommt nun die versprochene Jacke für nicht so sonniges Segelwetter. Ausgesucht habe ich dieses Schnittmuster von the green pepper:


Bei der Stoffauswahl war ich weniger spontan. Die Jacke sollte wetterfest sein, nicht zu schwer, atmungsaktiv und strapazierfähig. Nicht zuletzt sollte sie auch noch einigermaßen cool aussehen...
Meine Wahl viel nach einigem Hin und Her auf etaProof. 2,20m davon in natogrün, Reißverschlüsse, Klettband, Gummikordel, passendes Corespun-Garn und eine Auswahl von u.U. brauchbaren Kleinteilen habe ich aus dem Lager mitgebracht:


Ich habe das Schnittmuster in Gr.38 ausgeschnitten, das entspricht einer Oberweite von 97cm.
Ist sicherlich etwas reichlich, aber bei kaltem Wetter passt dann auch noch ein dicker Fleece-Pulli drunter. In der Anleitung zum Schnitt wird auch geraten, die Größe nicht nach Körpermaßen auszusuchen, sondern über der Kleidung zu messen, welche voraussichtlich unter der fertigen Jacke getragen werden soll.
Es steht dort auch, dass man das Schnittmuster in der passenden Größe abpausen soll, damit man die übrigen Größen später auch noch einmal benutzen kann - dazu hatte ich diesmal aber gar keine Lust ;-)
Naht- und Saumzugaben sind bereits berücksichtigt und für alle Belege sind eigene Schnitteile vorhanden also kann man berherzt und ohne viel zu überlegen drauf los schneiden:



Und überhaupt: die Anleitungen zu den Schnitten von the green pepper sind sehr lebensnah und anschaulich. Selbst wenn Englisch in der Schule nicht zu den Lieblingsfächern gehörte kann man die Schritt für Schritt illustrierten Arbeitsschritte gut nachvollziehen.

Damit nachher auch alles gut zusammen passt, sollten einige Markierungen auf den Stoff übertragen werden. Wie ich das mache, habe ich unten mal am Vorderteil der Jacke gezeigt. Bei Passzeichen am Rand (blauer Pfeil) mache ich einfach kleine Einschnitte in der Nahtzugabe. Um die Position des Klettbandes (gelber Pfeil) zu markieren, habe ich diese aus den Papierschnitt geschnitten und konnte dann einfach mit Kreide nachzeichen. Die Eckpunke der Brusttasche (grüne Pfeile) habe ich im Schnitt gelocht und dann ebenfalls mit Kreide auf den Stoff übertragen:



Um die quer verlaufende Steppline auf den Stoff zu übertragen, habe ich den Schnitt an der markierten Linie gefaltet und mit Kreide angezeichnet (gelbe Linie). Die Eckpunkte der Taschen (grüne Pfeile) habe ich wieder im Schnittmuster gelocht und so als Schablone benutzt:


Die ganzen Markierungen müssen natürlich auch spiegelverkehrt auf die andere Hälfte des Vorderteils übertragen werden.
Der Tunnel für den Gummizug in der Kapuze ist nicht ganz so einfach zu übertragen, da er nicht gerade ist. Darum habe ich den Streifen im Schnittmuster nur Stückweise ausgeschnitten und dann mit Kreide auf den Stoff übertragen. Auch hier müssen natürlich beide Teile markiert werden:


Die Jacke habe ich dann genau nach Anleitung genäht, nur am vorderen Verschluss habe ich einen vedeckten Reißverschluss eingenäht. Vorgesehen war dort lediglich ein durchgehendes Klettband, was ich an einer Jacke aus einem so hochwertigen Material aber etwas 'popelig' fand:

Alles in allem war das Modell nicht schwierig zu nähen und an einem Nachmittag fertig. Ich hoffe, dass es passt und gefällt:


Am Saum habe ich einen fest montierbaren Kordelstopper angebracht. Bei der Gummikordel in der Kapuze habe ich auf Stopper verzichtet, da diese sicherlich beim Tragen stören würden:

17 Juli 2009

anonyme Absender

Ich habe gestern eine Mail von 'anonym@web.de' bekommen.

Zuweilen bin ich ja schon ziemlich naiv, denn ich dachte:
"Tolle eMailadresse!" ...und habe artig geantwortet...
die Nachricht kam natürlich als unzustellbar zurück.

Der oder die Schreiberin wollte mich darauf hinweisen, dass seit Anfang Juli in einem Shop eine Anleitung für eine Schnullertasche als eBook (für 4,90EUR) angeboten wird, welche meinem Tetraeder-Täschli zum Verwechseln ähnlich sieht. Die (kostenlose) Anleitung dafür hatte ich Mitte Mai veröffentlicht...

Danke, anonymer Mitmensch, für die Gewissheit, dass mein Blick noch einigermaßen objektiv ist! Ich befürchtete schon, dass ich auf meine alten Tage paranoid werde, oder missgünstig, oder gar beides!

Ich war über dieses eBook nämlich bereits vor einigen Tagen bei Dawanda gestolpert, weil mir das Foto so bekannt vor kam.
Es war mir tatsächlich 4,90EUR wert um mal sehen, inwieweit sich die beiden Versionen unterscheiden...

Ja, ich habe die Katze im Sack gekauft !

Nun, die Arbeitsschritte und die Verarbeitung sind nahezu identisch mit meinem gefütterten Modell. Die Anleitungen gleichen sich nicht wörtlich, aber sind doch sehr ähnlich, auch die Fotos zeigen stets die gleiche Perspektive. Das lässt sich bei einem so einfachen Modell aber wohl gar nicht vermeiden ;-)

Für 4,90EUR hätte ich dann allerdings etwas mehr erwartet...

12 Juli 2009

was macht der Gummibeer am Mär?

klebrige Bärchen am Hotelfenster

Nein, ich bin (noch) nicht ausgewandert, aber schon wieder am Meer, um nach meinem Filius zu schauen und ihm sein Fahrrad zu bringen. Ein kuscheliges, selbstgenähtes Powerstretch-Shirt hatte ich ebenfalls dabei, weil wir Muttertiere ja immer besorgt sind, dass die Brut sich verkühlen könnte...
Genäht habe ich nach einem Schnitt von Kwik-Sew und habe mich ausnahmsweise mal strikt an die Anleitung gehalten. Fazit: Ging super schnell und einfach! Passt gut, und sieht meiner unmaßgeblichen Meinung nach auch ganz chic aus. Da das Material aber recht dick ist, werde ich beim nächsten Shirt den Kragen einlagig machen. Und ein nächstes wird es geben, da der Prototyp zweifarbig ist, und daher von beiden Farben noch was übrig blieb.

Zunächst hat der modebewusste junge Mann das selfmade-Shirt ja keines Blickes gewürdigt, hatte es aber am nächsten Morgen tatsächlich an und fand es 'schön warm und bequem'. Nun, so schlecht sieht es ja nun wirklich nicht aus, und bei dem Wetter ist es sicher ein perfektes Kleidungsstück:



Das zweite Shirt ist schon fertig und damit die Zuschnittreste verwertet - mit dem einlagigen Kragen gefällt es mir viel besser:



Das werde ich jetzt erst mal mit der Post verschicken, aber bestimmt in diesem Sommer noch mal persönlich vorbeischauen. Nächstes Wunsch-Projekt ist eine leichte, Wetterjacke mit viel Bewegungsfreiheit...

29 Juni 2009

1000km bis zum Meer ...


Na ja, eigentlich sind es von hier nur schlappe 500km bis zur Ostsee, aber die gleichen 500km auch wieder zurück.
Meinen Zweitgeborenen habe ich gestern nebst seines spärlichen Hausrates dorthin chauffiert, weil er dort ein Langzeit-Praktikum in einer Segelschule machen wird. (Unser Besuch über Pfingsten galt der Vorbereitung dieser Aktion) Es gibt wahrlich schlechtere Plätze zum Leben und Arbeiten:

Und ich denke, dass ich ihn dort ab und an mal dort besuchen muss.
Auch die mickrigen 20km Stau vor dem Kamener Kreuz werden mich nicht davon abhalten können ;-)

Natürlich habe ich auch was Praktisches genäht, denn wenn man so den ganzen Tag auf und am Wasser ist, brauchts schon andere Kleidung, als in der Stadt.
Leider habe ich nur eine Zipp-Off-Hose aus Supplex fertig bekommen, und vor dem Einpacken nicht einmal ein Foto davon gemacht. Vielleicht bekomme ich ja demnächst ein paar actionlastige Live-Bilder des Beinkleides im Einsatz.
Der ein oder andere winddichte Fleecepulli und etwas absolut wetterfestes sind noch in Vorbereitung und werden notfalls per Post versandt. (Das Wetter ist ja nicht immer nur so schön wie auf obigem Foto)

Als ich dann gestern, mitten in der Nacht wieder mein Landrattennest erreichte, erwartete mich dieser freundliche Geselle auf meinem Schreibtisch:
Den hatte meine Jüngste während meiner Abwesenheit aus einem Stück Schaumstoff, Window-Colors und Stecknadeln gebastelt.

11 Juni 2009

und sie dreht sich doch !

Vom Kurzurlaub am Meer zurück, habe ich mich erst einmal um den Wasserschaden in der Küche gekümmert...und dann habe ich die Windturbine genäht, über deren Konstruktion ich während der ganzen, langen Autofahrt nachgedacht hatte. 10 Tage lang hing sie dann schlaff im Türrahmen, aber heute gab es endlich etwas Wind. So bin ich in aller Frühe zum Pfaffenberg aufgebrochen um dort meinen ersten 'Film' zu drehen:

28 Mai 2009

Nachwuchsförderung

mein Zweitgeborener hat, seit er einen Stift halten kann, schon immer recht sonderbare Zeichnungen gemacht. Meist extrem klein, aber dafür umso detaillierter. Heute fand ich eine, die er gestern mit meinen Filzstiften, in meinem Notitzblock verewigt hatte:
Und weil ich das Bild aus psychologischer Sicht zwar für bedenklich, aus künstlerischer aber für gar nicht mal so schlecht halte und ohnehin gerade nichts besseres zu tun hatte ;-)
habe ich es gescannt, freigestellt und scharfgezeichnet, um es dann auf ein T-Shirt drucken zu lassen. Natürlich bin ich eines von diesen abgrundtief selbstlosen Muttertieren und profitiere gar nicht, wenn tatsächlich jemand so ein Shirt kaufen sollte. Der knapp kalkulierte Gewinn wird komplett dem Taschengeldkonto des Künstlers zugeschlagen - also: Greift zu :-)

Der Meister höchstselbst hat mich soeben darauf hingewiesen, dass ich wohlwollend bemerken möge, dass die Achsel- und Schambehaarung der dargestellten Person im Vordergrund, farblich mit dem Haupthaar derselben korrespondiert....

17 Mai 2009

ab und zu

nehme ich ab und zu...

Leider habe ich in den letzten Wochen und Monaten eher zu- als abgenommen :-(
Es wird jeden morgen schwieriger irgend etwas Passendes im Kleiderschrank zu finden.
Der ist natürlich proppenvoll mit Sachen, die mir 'zur Zeit' nicht passen und ich fühlte mich wie ein Verräter an ihnen und meiner 'Traumfigur', wenn ich lauter schöne Klamotten in der aktuell passenden Größe erwerben würde.

Aber irgendwann muss ich den Tatsachen wohl mal ins Auge sehen. Gestern habe ich den ersten vorsichtigen Blick riskiert und einen ganzen Stapel Lieblingssachen aussortiert.



Den Sonntag Nachmittag habe ich dann damit verbracht die alten Schätzchen zu fotografieren und im großen Auktionshaus anzupreisen. Angesichts der Tatsache, dass nachher vielleicht etwa 10 Euronen dabei rumkommen und ich mindestens einen weiteren Nachmittag damit verbringen werde Päckchen zu packen und zur Post zur tragen, wird das vermutlich kein besonders lohnendes Geschäft, aber ein wehmütiger, ritueller Abschied von den 'guten alten Zeiten'.

Wenn ich doch jemals wieder in eine 28er Jeans passen sollte, dann gönne ich mir zur Belohnung eine neue!

13 Mai 2009

Tetraeder-Mini-Taschen-Anhänger

hier das aktuelle Resultat der prähistorischen Chemiestunden:
wer es auch mal probieren möchte klicke hier

09 Mai 2009

welcome back 1467 !


Auch wenn ich gerade nichts zu nähen habe, macht es mich extrem nervös, wenn keine funktionierende Maschine zur Hand ist. Mein Favorit seit 20 Jahren ist die Pfaff 1476. Sie ist für mich im wörtlich zu nehmenden Sinn immer wacker durch Dick und Dünn gegangen.

Nun war seit einiger Zeit der integrierte Oberstoff Transport defekt. Hab ich halt ohne genäht...geht auch, ist aber weniger komfortabel. Etwas gequälte Geräusche machte die Maschine schon länger, und als dann auch noch der Stofftransport von unten streikte, war ein stationärer Aufenthalt bei einem Spezialisten nicht mehr zu vermeiden.

Um Entzugserscheinungen (s.o.) zu vermeiden, holte ich für 6 Wochen die Adlerette aus dem Keller. Das kleine alte Maschinchen hat sich wahrlich wacker geschlagen, doch nun steht meine treue Gefährtin, die Pfaff 1467 wieder an Ihrem Platz: In einem sehr praktischen Nähmöbel der Firma Horn. Dieses Möbel ist keineswegs schön, aber ebenso robust und solide wie die Pfaff, daher sind die beiden auch seit 20 Jahren als Dreamteam im Einsatz.


...sie schnurrt wie ein Kätzchen und ist wieder ganz die Alte: Die Beste Nähmaschine, die ich je bedienen durfte (und das waren einige!). Sie kann , was eine universelle Nähmaschine können muss und hat keinen überflüssigen Schnickschnack. Die wenigen Extras mit denen Sie aufwartet, sind wirklich nützlich . Gegen kein anderes Modell würde ich die Pfaff 1467 tauschen!

So, genung der Lobhudelei.
Die Adlerette kommt entstaubt und entflust jetzt wieder in den Koffer und dann in den Keller zu den anderen Schätzchen. Und ich werde dann noch ein paar Tetraeder nähen ... :-)

07 Mai 2009

Tetraeder

offensichtlich habe ich jetzt das Alter erreicht, in dem ich nur noch von 'früher' erzähle ...

... es muß in der siebten oder achten Klasse gewesen sein, als wir einen frischen Chemielehrer bekamen. Seine Vorgängerin, panschte immer fröhlich mit Säuren und hantierte hemmungslos mit den Bunsenbrennern. Wenn es zischte, knallte und brodelte war sie in Ihrem Element verursachte aber nur wenige, kleine Unfälle, bis sie pensioniert wurde.

Der Neue war sehr jung, sehr leise und eigentlich ganz nett. Er sah aus wie ein Nerd, obwohl es die Bezeichnung 1975 noch gar nicht gab. Wir hatten natürlich keinerlei Respekt vor diesem Kerl und er tat mir zuweilen richtig leid, wenn er da so vor der Klasse stand und leise aber mit viel Engagement und Leidenschaft über Chemie sprach, während wir strickten, Karten spielten, oder die Hausaufgaben für die nächste Stunde machten.

Aber wer gerade von der Uni kommt, wo er nicht nur viel über Chemie, sondern im besten Falle auch ein wenig über Pädagogik gelernt hat, gibt so schnell nicht auf.
Mit den Tetraedern hat er uns dann gekriegt!

Mit denen kann man nämlich die Struktur manche Moleküle veranschaulichen, was uns im Grunde natürlich erst mal ziemlich egal war. Aber dann ließ er uns jede Menge Tetraeder aus Papier falten, bemalen und zu komplexen Gebilden zusammenbauen.
Ich habe riesige Modelle zusammengeklebt, mächtig Spaß dabei gehabt und so ganz nebenbei auch noch ein bisschen gelernt.

Warum ich das jetzt erzähle?
Weil es ohne diese Chemiestunden vor 35 Jahren mein neues, kleines Projekt nicht geben würde, was natürlich für die Weltgeschichte kein großer Verlust wäre, doch es stimmt mich ein wenig nachdenklich...


An dieser Stelle meine besten Grüße an Frau Lunkenheimer und Herrn Dr. Enßlin, die sich hoffentlich beide nicht mehr an mich erinnern können :-)

03 Mai 2009

schon fertig

wegen des ganz schön langen Wochenendes ist der nächste Sitz bereits fertig - und es gibt immer noch kein Foto mit 'Besitzer'...



Das ändert sich hoffentlich bald, denn die Anleitung ist fertig und kann im Nähkästchen kostenlos angefordert werden.

29 April 2009

Betatester für mobilen Kindersitz gesucht !

ist jetzt fast 20 Jahre her: In Restaurants, bei den Großeltern und bei Freunden mussten meine lieben Kleinen am Tisch meist bei mir auf dem Schoß sitzen. Das fand ich immer ziemlich lästig, darum habe ich einen 'mobilen Kindersitz' erfunden und genäht. Kinder von etwa 6-20 Monaten konnten damit auf fast jedem normalen Stuhl sicher Platz nehmen.

Mittlerweile hatten noch mehr Leute die gleiche Idee, und man kann ähnliche Sitze käuflich erwerben und einige Anleitungen zum selber machen im Zwischennetz finden.
Als eine Hobbyschneiderin vor einigen Monaten nach einem Schnitt fragte, kramte ich meinen Prototypen aus dem Keller und machte ein Schnittmuster davon. Der Link dorthin wurde eifrig durchs Netz weitergereicht und viele junge Mütter haben das Modell seit dem genäht. Das Feedback war dagegen (wie meist) recht dürftig. Genügte aber um festzustellen, dass es einige Stühle gibt, auf denen sich das Ding nicht ordentlich befestigen lässt: Manchmal ist die Lehne zu hoch, oder zu niedrig, zu breit oder zu schmal. Die Stuhlbeine waren nicht da wo sie hingehören oder was auch immer...
Darum habe ich Schnitt und Anleitung auch nie 'richtig' veröffentlicht.

Weil ich ein Geschenk für den frischen Nachwuchs einer Freundin die immer viel unterwegs ist/war brauchte, habe ich mir den Kindersitz noch mal vorgenommen und die Konstruktion etwas flexibler gestaltet. Das aktuelle Ergebnis in klassischem Webstreifen lässt sich sogar problemlos auf meinen recht unkonventionell gebauten Esszimmerstühlen befestigen:

Auf der Rückseite ist eine Tasche, in der man das nötigste 'Zubehör' außer Reichweite der kleinen Hände verstauen kann. Wenn der Sitz nicht gebraucht wird, verschwindet er komplett in dieser Tasche und verwandelt sich so in ein kleines Kuschelkissen:



Das gelbe Monster mit den kurzen Beinen ist kein wirklich passendes Model, daher suche ich einige Betatester(innen) mit Kindern im passenden Alter, die einen solchen Sitz gebrauchen können und nähen möchten. Ein wenig Näherfahrung kann nicht schaden, aber schwierig ist es nicht!
Ich möchte das neue Schnittmuster, sowie Volumenvlies, Einlage, Gummiband und D-Ringe daher gegen ein paar Fotos vom fertigen Sitz mit Inhalt tauschen. Diese Zutaten werde ich maximal 10 willigen Betatestern auf Anfrage gerne zuschicken:


Außerdem sind noch nötig: Ein Stück leichter, gewebter Baumwollstoff von etwa 150x150cm Größe, passendes Nähgarn und zwei Knöpfe. Stoffreste können übrigens für den Sitz auch gut recycelt werden. Für mein Anleitungs-Modell, werde ich daher diese alte Kinderbettwäsche mit Fischdruck nebst hellblauem Bettlaken und einen Rest Vichykaro opfern:


Wer den Sitz ganz exclusiv nähen und testen möchte, darf sich gerne bei mir melden :-)

Dieser Eintrag ist schon etwas älter, Tester werden also nicht mehr gesucht!
Schnitt und Anleitung gibt es aber weiterhin auf Anfrage.