29 März 2009

Sommerzeit

diese Zeitumstellung verwirrte mich seit Ihrer Einführung in den 70er Jahren regelmäßig zwei mal im Jahr:
  • ...muss ich die Uhren nun vor oder zurück stellen?
  • ...ist es eigentlich später oder früher?
  • ...darf ich eine Stunde läger schlafen oder muss ich früher raus?

Inzwischen habe ich es im Griff weil ich nicht weiß, wie die Uhr in meinem Auto gestellt wird. Jenes hatte ich vor einigen Jahren im Juli erstanden, daher zeigt das digitale Bordchronometer seit dem immer die Sommerzeit an und im Winter denke ich mir halt eine Stunde weg.

Ab heute geht die Uhr in meinem Auto also wieder ein halbes Jahr lang richtig :-)

Und dann gibt es da ja noch diese wunderbare Eselsbrücke:
Im Frühjahr stelle ich die Uhren vor, weil ich da auch die Gartenmöbel vor die Tür stelle.
Im Herbst stelle ich die Uhren zurück, weil ich da auch die Gartenmöbel zurück in den Keller bringe.

Im Grunde halte ich die Zeitumstellung für total überflüssig und ein brutales Verbrechen gegen jeden Biorythmus, aber mich hat ja keiner gefragt...

25 März 2009

Adlerette

beinahe wäre die Fortsetzung des Handtaschenprojektes gescheitert, als meine seit Jahren klaglos dienende Pfaff sich plötzlich nicht mehr im Stande sah, den Stoff unter ihrem Füßchen zu transportieren...
Nun gönne ich Ihr erst mal eine Reparatur und eine gründliche Wartung im Fachbetrieb meines Vertrauens. Damit es solange weiter geht, habe ich im Keller meine Flohmarktbeute inspiziert und diesen geheimnisvollen Koffer ans Tageslicht gezerrt:



Ich weiß nicht mehr wo, wann und zu welchem Preis das Teil in meinen Besitz kam - in meinem Keller befinden sich einige Exemplare, da ich auf Trödelmärkten kaum an einer alten Nähmaschine vorbei komme (obwohl diese meist mächtig schwer zu tragen sind).

In diesem Koffer verbarg sich ein echter Schatz: Eine 'Adlerette' nebst noch originalverpacktem Zubehör. Die mindestens 40 Jahre alte Maschine wurde offensichtlich noch nie benutzt - das Probeläppchen lag noch unter dem Nähfuß...


Das Maschinchen (die ist wirklich recht klein...) schnurrt wie eine Katze, das eingebaute Licht funktioniert und schon nach kurzem Betrieb duftet es angenehm nach warmem Öl.

Ich denke, dass die Adlerette noch eine Weile bleiben darf.

18 März 2009

Handtaschenevolution

Meist werden Projekte dieser Art auf dem Papier entworfen, und dann beginnt man aufgrund dieses Entwurfes das Material zusammen zu stellen, den Schnitt zu erstellen und die Arbeitsweise zu planen.

Bei mir funktioniert das meist andersrum: Mir fällt irgend etwas in die Hände und ich denke:"...hmm, daraus könnte man doch was machen..."
Dann fange ich an zu frickeln, zu kleben, zu tackern, zu falten, zu drapieren und in meinem Fundus zu graben und manchmal wird tatsächlich ein reales Objekt aus der Idee. Diesmal begann Alles mit einer Kette, die eigentlich für Hundehalsbänder verwendet wird:

Die könnten sich doch auch trefflich als Verschluss für eine kleine Tasche eignen ?! Eine Einkaufstasche aus dem Drogeriemarkt musst als Versuchsobjekt herhalten. Sie wurde auf ein kompatibles Maß zusammengefaltet und mit Stecknadeln fixiert. Die Ketten drangepinnt und wegen der Opktik noch ein paar Bänder, Papierstreifen und eine Schnalle:

Wegen der weit außen angebrachten Griffe, würde die Tasche in der Mitte durchhängen, daher kramte ich schon mal ein paar Miederstäbchen aus einer Kiste, die zur Versteifung dienen sollten. Die waren aber alle zu dünn, da musste was Stabileres her! Ich wurde fündig bei einer Firma am Ort, die u.A. Stahlfedern für Orthopädische Hilfsmittel herstellt. Bis ich die Muster bekam, bastelte ich schon mal eine Schnittmuster. Das mache ich bei Taschen immer, indem ich ein Modell aus Papier baue. Diesmal musste ein Plakat aus dem Museum für deutsche Geschichte dran glauben

So sieht die Tasche geöffnet aus:

Und wenn man sie am Griff anhebt, verschließen die Ketten den Eingriff:

Das war die eigentliche Idee, die dieser Taschen zugrunde lag. Nach einigem Kleben und Schnippeln war ich mit dem Modell ganz zufrieden und zerlegte es an den Stellen, an denen nachher die Nähte sein sollen. So entsteht ein Schnittmuster

Inzwischen hatte ich passende Stahlfedern und konnte ein Modell nähen. Dabei tauchen erfahrungsgemäß einige unbedachte Hürden auf - so auch dieses mal - der erste Versuch landete in halbfertigem Zustand der Tonne
(Neben ein paar anderen Kleinigkeiten waren die Seitennäte zu dick und die Schlaufen für die Ringe zu lang):

Für den nächsten Versuch habe ich einen etwas dünneren Stoff ausgesucht, die Seitennähte im Futter verlegt und die Ketten auf andere Weise befestigt.
Mit dieser Tasche bin ich jetzt eigentlich ganz zufrieden, obwohl ich finde, dass die Schnalle etwas tiefer sitzen müsste:







Die nächste wird besser ...

schöne Grüße, Rosa