28 Juli 2009

auf Draht


Als ich vor einiger Zeit die Idee zu diesem faltbaren Regenhut hatte, gestaltete sich die Suche nach einem geeigneten Draht zur Stabilisierung der Krempe schon recht schwierig ... Containerweise aus China kein Problem, aber in 'haushaltsüblichen' Mengen?

Nach ausgiebiger Recherche, unzähligen Mails und Telefonaten, fand ich tatsächlich jemanden in einer Stahldraht-Importfirma in der Nähe, der für mich im Lager ein paar Meter von diesen tonnenschweren Riesenspulen abwickelte.

Das hat eine Weile ausgereicht, doch als ich Nachschub brauchte, musste ich erfahren, dass der gute Mann den Arbeitsplatz gewechselt hatte, und die Dame am Telefon konnte mir nicht weiterhelfen :-(

Eine Weile gab es dann leider keinen Falthutdraht bei FunFabric

Heute hatte ich endlich Zeit, ohnehin in der Gegend zu tun, und daher einfach noch mal bei den Stahlimporteuren vorbeigeschaut - manche Dinge kann man eben einfach nur persönlich erledigen. Nachdem ich dem Chef ausgiebig erklärt hatte, was und wofür ich das brauche, hat er mir sehr engagiert geholfen. An dieser Stelle dafür noch mal ein dickes DANKESCHÖN ! (Auch an den versierten Gabelstapler-Fahrer)

Für die nächste Weihnachtsfeier seiner Firma steht nun ein etwas besser sortiertes Buffet zur Verfügung, und bei Funfabric wird es wohl bis in alle Ewigkeit genug Draht für Hüte geben:



Noch liegt die tonnenschwere Spule in meinem Auto, aber ich hoffe, dass ich morgen ein paar Jungs aus der Nachbarschaft dazu bewegen kann, das Ding auszuladen und ins Lager zu schleppen...

24 Juli 2009

hoch zu Ross...

..saß ich nur ein einziges mal in meinem Leben:
Weil ich eine Wette verloren hatte, musste ich eine Runde um den Platz reiten. Vorher durfte ich feststellen, dass so ein Pferd unter dem Aspekt hinaufklettern zu müssen betrachtet, ganz schön hoch ist. Mit Hilfe des Lattenzauns habe ich es aber tatsächlich geschafft. Von diesem historischen Moment gibt es sogar ein (ziemlich kleines) Beweisfoto:


Das geduldige Pferd hat die Runde ganz gut überstanden. Auch ich bin nicht zu Schaden gekommen, hatte aber niemals mehr das Bedürfnis diese Aktion zu wiederholen.

Vielen Menschen geht es da anders - einige kenne ich sogar, weil ich mal auf einem Bauernhof gelebt habe, der auch einige Reitpferde beherbergte. (s.o.)

Manch einer möchte seine Reitbekleidung selbst nähen und sucht dann meist vergeblich nach Schnittmustern und erst recht nach geeignetem Material. Das weiß ich, weil mich über FunFabric einige diesbezügliche Anfragen erreichten. Ich muß zugeben, dass es mir Spaß macht 'unmögliche' Dinge zu beschaffen. Das mit den Schnittmustern war relativ einfach, aber nach geeigneten Stoffen musste ich ziemlich lange suchen.

So eine Reithose muss nämlich einiges aushalten können, dabei auch noch langfristig gut aussehen und in allen Richtungen elastisch sein. Es gibt diesen Stoff - klar, käufliche Reithosen werden ja daraus gemacht, aber als Meterware bietet ihn eigentlich niemand an - ich habe trotzdem welchen bekommen :-)

19 Juli 2009

analoge Festplatte


ich bin alt, denn ich kann mich erinnern Zeiten erlebt zu haben, in denen private Daten nicht elektronisch archiviert wurden. Sie wurden aufgeschrieben! Mit einem Stift auf Papier!

Es gab keine Handys, in denen die Telefonummern von Freunden und Bekannten auf Abruf gespeichert waren, sondern man hatte ein kleines Büchlein, in das man diese handschriftlich eintrug. Und um diese von einer Telefonzelle aus anzurufen, benötigte man Kleingeld!
Es gab keine Monitore, an denen kleine, gelben Zettelchen klebten, um einen an Dinge zu erinnern, die noch zu erledigen waren, die standen statt dessen im Notitzbuch.
Mit der Plattensammlung (Vinyl!) wuchs die handgeschriebene Liste, welche heute jedermann einer Datenbank anvertrauen würde. Blogs ersetzten heute Tagebücher und Poesiealben.

Aber alle wichtigen Daten, auf die man auch notfalls mal ohne Steckdose, und DSL zugreifen möchte, schreibt man heute trotzdem noch ganz altmodisch auf. Als angemessene Verpackung für die handgeschriebene Worte habe ich eine schöne Verpackung für mein Notitzbuch gebastelt - und eine Anleitung zum Nachmachen geschrieben:

18 Juli 2009

Wind- und Wetterjacke

Hier kommt nun die versprochene Jacke für nicht so sonniges Segelwetter. Ausgesucht habe ich dieses Schnittmuster von the green pepper:


Bei der Stoffauswahl war ich weniger spontan. Die Jacke sollte wetterfest sein, nicht zu schwer, atmungsaktiv und strapazierfähig. Nicht zuletzt sollte sie auch noch einigermaßen cool aussehen...
Meine Wahl viel nach einigem Hin und Her auf etaProof. 2,20m davon in natogrün, Reißverschlüsse, Klettband, Gummikordel, passendes Corespun-Garn und eine Auswahl von u.U. brauchbaren Kleinteilen habe ich aus dem Lager mitgebracht:


Ich habe das Schnittmuster in Gr.38 ausgeschnitten, das entspricht einer Oberweite von 97cm.
Ist sicherlich etwas reichlich, aber bei kaltem Wetter passt dann auch noch ein dicker Fleece-Pulli drunter. In der Anleitung zum Schnitt wird auch geraten, die Größe nicht nach Körpermaßen auszusuchen, sondern über der Kleidung zu messen, welche voraussichtlich unter der fertigen Jacke getragen werden soll.
Es steht dort auch, dass man das Schnittmuster in der passenden Größe abpausen soll, damit man die übrigen Größen später auch noch einmal benutzen kann - dazu hatte ich diesmal aber gar keine Lust ;-)
Naht- und Saumzugaben sind bereits berücksichtigt und für alle Belege sind eigene Schnitteile vorhanden also kann man berherzt und ohne viel zu überlegen drauf los schneiden:



Und überhaupt: die Anleitungen zu den Schnitten von the green pepper sind sehr lebensnah und anschaulich. Selbst wenn Englisch in der Schule nicht zu den Lieblingsfächern gehörte kann man die Schritt für Schritt illustrierten Arbeitsschritte gut nachvollziehen.

Damit nachher auch alles gut zusammen passt, sollten einige Markierungen auf den Stoff übertragen werden. Wie ich das mache, habe ich unten mal am Vorderteil der Jacke gezeigt. Bei Passzeichen am Rand (blauer Pfeil) mache ich einfach kleine Einschnitte in der Nahtzugabe. Um die Position des Klettbandes (gelber Pfeil) zu markieren, habe ich diese aus den Papierschnitt geschnitten und konnte dann einfach mit Kreide nachzeichen. Die Eckpunke der Brusttasche (grüne Pfeile) habe ich im Schnitt gelocht und dann ebenfalls mit Kreide auf den Stoff übertragen:



Um die quer verlaufende Steppline auf den Stoff zu übertragen, habe ich den Schnitt an der markierten Linie gefaltet und mit Kreide angezeichnet (gelbe Linie). Die Eckpunkte der Taschen (grüne Pfeile) habe ich wieder im Schnittmuster gelocht und so als Schablone benutzt:


Die ganzen Markierungen müssen natürlich auch spiegelverkehrt auf die andere Hälfte des Vorderteils übertragen werden.
Der Tunnel für den Gummizug in der Kapuze ist nicht ganz so einfach zu übertragen, da er nicht gerade ist. Darum habe ich den Streifen im Schnittmuster nur Stückweise ausgeschnitten und dann mit Kreide auf den Stoff übertragen. Auch hier müssen natürlich beide Teile markiert werden:


Die Jacke habe ich dann genau nach Anleitung genäht, nur am vorderen Verschluss habe ich einen vedeckten Reißverschluss eingenäht. Vorgesehen war dort lediglich ein durchgehendes Klettband, was ich an einer Jacke aus einem so hochwertigen Material aber etwas 'popelig' fand:

Alles in allem war das Modell nicht schwierig zu nähen und an einem Nachmittag fertig. Ich hoffe, dass es passt und gefällt:


Am Saum habe ich einen fest montierbaren Kordelstopper angebracht. Bei der Gummikordel in der Kapuze habe ich auf Stopper verzichtet, da diese sicherlich beim Tragen stören würden:

17 Juli 2009

anonyme Absender

Ich habe gestern eine Mail von 'anonym@web.de' bekommen.

Zuweilen bin ich ja schon ziemlich naiv, denn ich dachte:
"Tolle eMailadresse!" ...und habe artig geantwortet...
die Nachricht kam natürlich als unzustellbar zurück.

Der oder die Schreiberin wollte mich darauf hinweisen, dass seit Anfang Juli in einem Shop eine Anleitung für eine Schnullertasche als eBook (für 4,90EUR) angeboten wird, welche meinem Tetraeder-Täschli zum Verwechseln ähnlich sieht. Die (kostenlose) Anleitung dafür hatte ich Mitte Mai veröffentlicht...

Danke, anonymer Mitmensch, für die Gewissheit, dass mein Blick noch einigermaßen objektiv ist! Ich befürchtete schon, dass ich auf meine alten Tage paranoid werde, oder missgünstig, oder gar beides!

Ich war über dieses eBook nämlich bereits vor einigen Tagen bei Dawanda gestolpert, weil mir das Foto so bekannt vor kam.
Es war mir tatsächlich 4,90EUR wert um mal sehen, inwieweit sich die beiden Versionen unterscheiden...

Ja, ich habe die Katze im Sack gekauft !

Nun, die Arbeitsschritte und die Verarbeitung sind nahezu identisch mit meinem gefütterten Modell. Die Anleitungen gleichen sich nicht wörtlich, aber sind doch sehr ähnlich, auch die Fotos zeigen stets die gleiche Perspektive. Das lässt sich bei einem so einfachen Modell aber wohl gar nicht vermeiden ;-)

Für 4,90EUR hätte ich dann allerdings etwas mehr erwartet...

12 Juli 2009

was macht der Gummibeer am Mär?

klebrige Bärchen am Hotelfenster

Nein, ich bin (noch) nicht ausgewandert, aber schon wieder am Meer, um nach meinem Filius zu schauen und ihm sein Fahrrad zu bringen. Ein kuscheliges, selbstgenähtes Powerstretch-Shirt hatte ich ebenfalls dabei, weil wir Muttertiere ja immer besorgt sind, dass die Brut sich verkühlen könnte...
Genäht habe ich nach einem Schnitt von Kwik-Sew und habe mich ausnahmsweise mal strikt an die Anleitung gehalten. Fazit: Ging super schnell und einfach! Passt gut, und sieht meiner unmaßgeblichen Meinung nach auch ganz chic aus. Da das Material aber recht dick ist, werde ich beim nächsten Shirt den Kragen einlagig machen. Und ein nächstes wird es geben, da der Prototyp zweifarbig ist, und daher von beiden Farben noch was übrig blieb.

Zunächst hat der modebewusste junge Mann das selfmade-Shirt ja keines Blickes gewürdigt, hatte es aber am nächsten Morgen tatsächlich an und fand es 'schön warm und bequem'. Nun, so schlecht sieht es ja nun wirklich nicht aus, und bei dem Wetter ist es sicher ein perfektes Kleidungsstück:



Das zweite Shirt ist schon fertig und damit die Zuschnittreste verwertet - mit dem einlagigen Kragen gefällt es mir viel besser:



Das werde ich jetzt erst mal mit der Post verschicken, aber bestimmt in diesem Sommer noch mal persönlich vorbeischauen. Nächstes Wunsch-Projekt ist eine leichte, Wetterjacke mit viel Bewegungsfreiheit...