07 Oktober 2015

50 Jahre Technik

Ich bin eine von denen, die Straßenkarten immer so drehen muss, dass das Ziel oben ist - ansonsten verliere ich völlig den Überblick. Daher bin ich dankbarer Benutzer von Navigationsgeräten. 
Damit ich mich auch mit meinem alten Motorroller nicht ständig verfahre, habe ich diese sehr praktische Halterung fürs Smartphone gebastelt. Das Teil ist recht bunt, weil ich lauter Dinge verwendet habe, die gerade da waren. Befestigt wird die Halterung mit silikonbeschichteten Gummibändern und 2 Sicherheitsschnallen. Als Oberseite habe ich ein stabiles Moskitonetz verwendet, wodurch  man den Touchscreen noch bedienen kann. Ist zwar nicht wasserfest, aber bei Regen fahre ich eh nicht ;-)


Als Verstärkung dient ein Stück Dekovil, etwas größer als das Handy zugeschnitten:


Das habe ich auf einen Rest Baumwollstoff gebügelt und dann zwei Seiten des Moskitonetzes mit Schrägband eingefasst:




Damit das Handy bei der Fahrt nicht rausfällt, habe ich in die Schrägbandeinfassung vorm annähen des Netzes Gummibänder eingezogen:




Als Polster dient auf der Rückseite ein Stück Neopren mit Klettbeschichtung:


Auf die glatte Seite habe ich zwei Stücke Gurtband mit Ringen genäht:


Das ganze auf der Rückseite meiner Halterung fixiert:


Und dann von der Vorderseite aus festgenäht. Die überstehenden Enden der Schrägbandeinfassung habe ich zuvor unter das Neoprenpolster gesteckt:


Jetzt brauche ich noch ein Sonnenschirmchen :-) Das mache ich aus einem Rest LKW-Plane:




Mit dem Klettband lässt sich der Blendschutz an der Rückseite der Halterung befestigen:


Zur Befestigung habe ich rutschfestes Gummiband an Gurtbänder genäht, durch die Ringe gezogen und Steckschnallen mit Sicherung angebracht:


Sieht lustig aus, hält aber gut und funktioniert perfekt:



05 Juni 2014

gibt es schöne Kühltaschen?

Ich habe noch keine gesehen. Außerdem sind die käuflichen Exemplare für meine Zwecke zu groß und unhandlich. Darum habe ich zuweilen Verderbliches zusammen mit Kühlakkus in Tücher gewickelt und das Ganze dann in meiner kleinen Lieblingseinkaufstasche transportiert:

Die habe ich aus mexikanischem Wachstuch nach einem Schnittmuster von thegreenpepper genäht.
Und wie ich so mit den in Tüchern gewickelten Lebensmittel in meiner Einkaufstasche hantierte, reifte  der Plan das gleiche Modell als Kühltasche zu nähen, also mit einer isolierenden Zwischenlage, abwaschbarem Futter und Innentaschen für Kühlakkus. Und so sah dann der Prototyp aus:


Äußerlich genau so nett und handlich wie meine Einkaufstasche trumpft dieses Modell mit 'coolen' inneren Werten auf:
Zwischen dem bunten Wachstuch und dem Futter aus abwaschbarem Nylonstoff ist unsichtbar eine Lage Thermolam als Isolierung versteckt. Seitlich gibt es zwei Taschen aus Netzstoff, in denen die Kühlakkus platz finden. Ansonsten habe ich ziemlich genau nach Anleitung genäht.


Diese erste 'Wave-Cool-Bag' habe ich einer Freundin zum testen gegeben, und nun will sie die nicht mehr hergeben ;-)
Darum habe ich einfach noch eine gemacht. Diesmal etwas 'eleganter' in schwarz und weiß:



Auch von innen 'trés chic'; gefüttert mit blütenweißem Spinnaker, die Innentaschen sind aus etwas stabilerem Netz in schwarz:


Diese feine Kühltasche behalte ich jetzt natürlich, und wer auch eine möchte, muss schon selber nähen :-)
Die englische Anleitung beim Schnittmuster ist keine Entschuldigung, ich habe nämlich eine ausführliche Anleitung mit vielen Bildern und deutschen Texten gebastelt:
https://www.funfabric.de/downloads/isotasche.pdf

31 März 2014

Sporttasche Retro

ab sofort zum nachmachen im Nähkästchen!

Handliche Umhängetasche mit großem Fassungsvermögen.
Die fertige Tasche ist etwa 28x38x10cm groß, umlaufende Paspeln halten sie in Form.
Die Fronttasche bietet sich für individuelle, dekorative Applikationen an. Vielleicht das Logo von Ihrem Sportverein, das Familienwappen, Ihre Initialen oder irgend ein anderes schönes Motiv. Das verwendete Kunstleder ist kräftig, lässt sich aber einfach verarbeiten und bei Bedarf sogar waschen.

22 März 2014

Schon wieder so ein gänzlich überflüssiges Produkt

dachte ich, als ich zum ersten Mal der Transfer-Lochfolie von Prym begnegnete:
http://funfabric.com/halli.php?020420_25106


Eben wollte ich diese Zeichnung auf ein Stück Kunstleder übertragen. Schablone ausschneiden und drumherum malen? Kopierpapier suchen und damit übertragen? Ich habs dann mal mit der vermeintlich überflüssigen Lochfolie versucht und mir zu diesem Zwecke beim Tochterkind einen nicht permanenten Folienschreiber ausgeliehen.



Durch die Glasklare Folie lässt sich das Motiv ganz einfach abpausen. Die Löcher machen den Strich allerdings etwas holprig - ist also nix für filigrane Motive.



Folie auf die Rückseite des Kunstleders gelegt und noch mal die Linien nachgemalt. Farbe kommt dann nur durch die Löcher, ist aber gut zu erkennen, wie man sieht.



Ratz fatz war das Ampelmännchen übertragen und ausgeschnitten. Gar nicht mal so schlecht diese Folie musste ich feststellen, als ich Sie unterm Wasserhahn von der Farbe befreite - die Folie ist nämlich mehrfach verwendbar. (Sollte Sie auch bei dem Preis...)



So, und hier ist nun mein fertiger Ampelmann auf dem Weg zu einem neuen Projekt - demnächst mehr...


12 August 2013

un IKAT e

Das geerbte Häuschen in der Eifel hat eine Dachterrasse, d.h. eigentlich ist es erst einmal nur ein Dach...es braucht nämlich noch ein Geländer rundherum und einen richtigen, begehbaren Boden.

Das Wichtigste habe ich aber bereits: Einen schönen großen Tisch und sechs bequeme Stühle.
Letztere habe ich schon mal probegesessen und festgestellt, dass sie mit einem kleinen Kissen im Rücken fast perfekt sind und stundenlanges, entspanntes Sitzen bei Wein, Knabberkram und anregenden Gesprächen gewährleisten könnten.

Kissen nähen ist einfacher als Geländer bauen und Dielen verlegen, also flugs den Fundus nach geeignetem Material durchforsten. Es gibt da einige ausgemusterte Stücke, welche sehnlichst  auf Reanimation warten.
Wie zum Beispiel ein Sarong aus grober, handgewebter Baumwolle. Zusammengenäht aus zwei Streifen, dann etwa 90x190cm groß, mit Fransen an den schmalen Seiten.  Er diente mir mal als Vorhang, und weil er offensichtlich mit empfindlichen Naturfarben gefärbt wurde, hat das Sonnenlicht den Stoff teilweise stark ausgeblichen. Er war auch nicht besonders teuer, trotzdem konnte ich ihn nicht wegwerfen oder zum Putzen verwenden, denn ich habe große Achtung vor dem unbekannten Menschen am anderen Ende der Welt, der da gewebt hat.

Es handelt sich um ein Ikat-Gewebe, dessen Herstellung enorme Sorgfalt, großes Geschick und viel Zeit erfordert. Die Kettfäden werden bereits vor dem Weben gefärbt und ergeben erst dann ein harmonisches, geometrisches Muster:



Nach dem Weben wurden die  Kettfäden an den Enden zu Fransen verdreht und jede am Ende einzeln verknotet - was für eine Arbeit!


Die beiden Streifen habe ich vorsichtig auseinander getrennt, in der Mitte durchgeschnitten und dann daraus vier Kissenhüllen von etwas mehr als 40x40cm gemacht.
Passende Reißverschlüsse waren nicht zur Hand, aber in meiner riesigen Knopfkiste finde ich immer etwas Passendes, muss nur lange genug wühlen :-)
Zur Verstärkung der Knopflöcher habe ich Köperband oberhalb der Fransenkante angenäht und in den Seitennähten eine Zackenlitze 'eingebaut'.

Wirklich schön sind sie nicht, aber auf jeden Fall 'un IKAT e' mit Geschichte:

30 Juni 2012

Der EM-Brötchenkorb aus Wurstgarn

Für organisierten Sport konnte ich mich ja noch nie wirklich begeistern. Aber als treue Gefährtin habe ich dennoch zuweilen tapfer vorm TV ausgeharrt. Glücklicherweise fand ich einige Knäuel Wurstgarn und eine Hälkelnadel.
Und so habe ich einfach mal angefangen, erst einen runden Boden, und dann gerade nach oben. Während des Häkelns reifte so etwas wie ein Plan, darum hier zu sehen: Zwei Reihen mit je 8 Knopflöchern und eine hübsche Muschelkante als Abschluss. Im Hintergrund der Fußballfernseher...
So, Wurstgarn fast alle, hier das fertige Körbchen an Kahn im TV als Beweisfoto:
Und etwas aufrechter:
Weil es ja ein Fußballkörbchen ist, bekommt es noch eine passende Einlage:
Randstreifen und Boden habe ich mit Thermolam gedoppelt. Das sieht etwas knuffiger aus und gibt Stand.
Dann rundherum 8 Fußballknöpfe angenäht.
Hier die erste Anprobe:
Um den Rand etwas zu stabilisieren, habe ich ein Stückchen Schlauch passend abgeschnitten und ein aufgerolltes Stückchen Papier in ein Ende geklebt:
Dann das andere Ende darauf geschoben = Ein Ring!
Den Schlauch-Ring habe ich dann genau zwischen den beiden Knopflochreihen angenäht:
Den Rand des Körbchens darüber geklappt und festgeknöpft:
Für die fußballlosen Zeiten habe ich dann noch diesen sommerlichen Brötchen-Einsatz genäht:
Und dieses klassische Modell aus Batikstoff mit sehr schönen Holzknöpfen aus meiner Sammlung:
F

17 Mai 2012

fertig !


Als Himmel dient ein Stück transzulenten Plastiks, An den Seiten sind Vorhänge, weil da was bewegliches hin musste: Die Sicherungen des Schachtdeckels kann man nämlich vernünftigerweise nur von innen bedienen.


Zur Beleuchtung habe ich mich schließlich für zwei LED-Leuchten entschieden. Die schweben nun wie Ufos am Himmel - sieht man aber nachher nicht, weil sie oberhalb des Fensterrahmens sind.


Diie Lampen können mit einer Fernbedienung durch das geschlossene Fenster geschaltet werden. Den Sender fand ich nicht so schön, darum habe ich ihm eine kleidsame Hülle aus Wachstuch und Jersey gemacht. Die Sonne ist aus LKW-Plane.


Passt genau und den schmucken Aufhänger habe ich aus Nähseide geflochten.


Dann endlich die Stunde der Wahrheit: Das ganze Teil von oben in den Schacht herunter gelassen und wie Bolle gefreut, dass es passt! Das ist nun der Ausblick durchs Badezimmerfenster. 


Und so sieht es mit 'Ufo-Beleuchtung' aus. Hat eine Menge Zeit gekostet und ist total überflüssig, aber ich finde es toll :-)