18 Juni 2010

Rollenkonflikte


gibt es in vielen Lebenslagen - auch, oder gerade am Arbeitsplatz: In einer ehemaligen Besteckfabrik hatten sich einige Firmen eingemietet. In den wunderschön gefliesten Herrenumkleideräumen war derzeit das Funfabric-Lager untergebracht. Nebenan wurde mit Bestecken gehandelt, und daneben mit diversen Schneidwaren. In der großen Halle wurden Galvanikbehälter gebaut und darüber Solaranlagen. Dann gab es da noch diverse Büros, deren Mieter häufig wechselten - meist waren es Callcenter...
Und wenn mal jemand musste, standen dafür sanitäre Einrichtungen in ausreichender Anzahl zur Verfügung.
Allerdings gab es da kein Papier - das musste Jede/r selbst mitbringen. Und wenn die Rolle denn am zur Mieteinheit gehörenden Örtchen stationiert wurde, wechselte sie schon mal eigenmächtig, auf wundersame Weise die Kabinen.
Frau T., eine Mitarbeiterin des Schneidwarenhändlers, war am härtesten getroffen, da Sie offenbar das weicheste, oder überhaupt immer Klopapier hatte...
Der Ärger darüber veranlasste Sie dazu handgeschriebene Warnungen am in ihrer Kabine montierten Papierrollenhalter anzubringen und alle in Frage kommenden Rollendiebe persönlich anzusprechen - so auch mich...
Ich wiederum war in der bevorzugten Lage über eine Toilette innerhalb meiner Mieträume verfügen zu können, in welcher ich einen ausreichenden Vorrat an (4-lagigem!) Klopapier aufbewahrte, wovon sich Frau T. selbst überzeugen konnte.

Damit war ich aus dem Schneider, nicht mehr im Kreise der Verdächtigen und eine Verbündete. Meinen Vorschlag, ihr Papier einfach in ihrem Schreibtisch zu stationieren fand bei Frau T. keine Zustimmung, da sie nicht mehrmals täglich mit einer Rolle Klopapier unterm Arm über Hof und Flur laufen wollte.

Und da sie eigentlich immer sehr nett und freundlich war, habe ich Ihr die oben abgebildete Klopapierrollenschutzhülle mit integriertem Abroller genäht.
Die kann man ganz lässig wie eine Handtasche tragen :-)
Frau T. hat sich sehr darüber gefreut, oder zumindest hat sie so getan. Ob Sie das Teil auch regelmäßig benutzt, weiß ich leider nicht, weil wir inzwischen mit unserem Lager umgezogen sind.

Zunächst eigentlich als Spaß gedacht, fand ich den Rollenhalter aus LKW-Plane im nachhinein gar nicht mal so unpraktisch - im Büro schon, aber auf einem Zeltplatz oder in einer Studenten-WG könnte er sich durchaus nützlich machen.
Darum habe ich mich dem Projekt noch einmal gewidmet. Das mit dem Reißverschluss sah ja ganz lustig aus, war aber in der Handhabung nicht sehr überzeugend und die Verarbeitung war sehr 'frickelig'. Das neue Modell sieht daher etwas anders aus. Weil ich keinen Baum in der Nähe hatte, und auch nicht besonders gut fotografieren kann, habe ich mit den neuen Prototypen einen netten Blogger in der Nachbarschaft besucht.



Der zeigte sich zunächt etwas amüsiert, hat aber sehr schöne Fotos gemacht und durfte dafür natürlich ein Modell behalten.



Alle Anderen, die solch eine praktische, dekorative Klopapierschutzhülle besitzen möchten, müssen selbst tätig werden. Dafür gibts demnächst eine Anleitung im Nähkästchen.
Um die zu machen, muss ich jetzt aber erst noch mal an die Nähmaschine...

13 Juni 2010

töröööö...

Foto : flocomm - wikipedia

Zur Zeit 'in fast aller Munde': Die Vuvuzela!
Mit lautem Getröööte hat das bunte, laute Plastikteil in nullkommanix die Welt erobert. Vor der WM kannte man sie eigentlich nur in Südafrika und dort wurden sie auch hergestellt, bei Boogieblast.

Auf deren Webseite habe ich nicht nur eine ganz entzückende, mit Perlen umhäkelte Vuvuzela gefunden, sondern auch einige nützliche Vorschläge, wozu man das Ding nach der WM noch benutzen kann:


1. Cricket bat.
2. Hearing Aid.
3. Petrol funnel.
4. Water sprayer. (force trumpet side down into water)
5. Drinking funnel. Nuff said.
6. 4G mobile communication
7. Walking stick,
8. Light saber. (Just insert a torch) as seen on Starwars….
9. Jousting Stick (simply insert one into another.)
10. And of coarse… supporting any team/thing you like…..


Für Alle, die im Englischunterricht ebenso wenig aufgepasst haben wie ich, aber jetzt keine Lust haben im Wörterbuch nachzuschlagen:

1. Cricket-Schläger
2. Hörhilfe
3. Benzineinfülltrichter
4. Springbrunnen (mit der großen Öffnung fest ins Wasser drücken)
5. Sauftrichter. Genug gesagt (ich würde sagen: Ballermann)
6. mobile Kommunikation der 4. Generation
7. Spazierstock
8. Lichtschwert (eine Taschenlampe reinstecken) wie bei Starwars
9. Ritter- Lanze (einfach zwei Vuvuzelas ineinander stecken)
10. Und natürlich ... irgendeine Mannschaft und/oder etwas das du magst unterstützen...

11 Juni 2010

mein erstes Auto

hatte nur zwei Räder und war schon damals, vor ziemlich genau 30 Jahren, ein Oldtimer. Leider gab es nur ein sehr schlechtes Polaroid-Foto, welches ich bereits vor mehreren Jahren gescannt hatte - und dann war das Original verschwunden. Ich hatte es am dem Tag gemacht, an dem ich den Roller verkauft habe, als Erinnerung:



Der 'Heinkel Tourist' braucht nur sehr wenig Benzin, Versicherung und Steuer sind erschwinglich und die solide, nahezu unkaputtbare Technik macht ihn auch noch in fortgeschrittenem Alter zum zuverlässigen Alltagsfahrzeug. Darum hatte ich damals einen - ein Auto mit vier Rädern konnte ich mir nämlich zunächst nicht leisten.

Der Roller war optisch ziemlich runtergekommen als er in meinen Besitz kam, aber so nach und nach wurde er zu dem oben unscharf abgebildeten Prachtstück. Natürlich durfte das Alles nicht zu viel Kosten, so habe ich zum Beispiel für die schmucke Zweifarblackierung zwei Maß-Overalls für den Lackierer genäht.
Die Sitzbank habe ich selbst gemacht, das praktische Körbchen fürs Handgepäck montiert und natürlich den Chrom poliert :-)

Irgendwann hatte ich dann auch ein Auto mit vier Rädern (ist manchmal einfach praktischer...) und trennte mich schweren Herzens vom Roller, was ich von Stund' an bereut habe. Nicht nur, weil das Ding so gut aussah, sondern auch weil es Spaß machte damit zu fahren. Außerdem hat so ein Heinkel unglaubliches Symphatie-Potential: Sein Anblick zaubert vielen Menschen ein Lächeln ins Gesicht und einige, vor allem die älteren Männer, erzählen dann gerne von 'Damals':

... zum Beispiel dass Rollerfahrer immer eine Freundin hatten ... aber Heinkelfahrer konnten sich selbstverständlich eine aussuchen .... !

Und was macht diese alte Geschichten heute aktuell?
Ich habe gestern, ein viertel Jahrhundert später, meinen 'neuen' Heinkel aus der Werkstatt abgeholt, wo er eine frische TÜV-Plakette bekommen hat und bin dann bei herrlichstem Sommerwetter durchs bergische Land gerollert :-)

Es ist wieder ein A2 von 1961 und das sind seine für mich wichtigsten Vorzüge:
Heinkel Roller haben einen Einzylinder-Viertakt-Motor, klingen also nicht wie Rasenmäher, sonder eher wie ein Traktor ;-)
Es kommt ganz normales Benzin in den Tank.
Frau kann bei Bedarf sogar stilvoll mit einem engen Rock fahren.
Sie muss nicht unchic auf einem Kickstarter rumhüpfen, sondern kann die Maschine dank 12 Volt ganz lässig elektrisch starten.
Die Gangschaltung wird mit der Hand bedient. Erfordert zwar etwas feinmotorisches Geschick, lässt der Fahrerin aber jeden erdenklichn Freiraum bei der Auswahl des Schuhwerks.
Mit seinen 173ccm Hubraum kommt das Ding recht gut vom Fleck :-)
So ein Heinkel Tourist ist groß und schwer, aber sehr ausgewogen in den Proportionen und sieht richtig gut aus.

07 Juni 2010

ich wollte niemals

dem allgemeinen Trend folgen und Waren aus China importieren -
doch jetzt sind sie da und ich schäme mich fast:



Ich habs getan, weil ich mir überlegt habe, dass es nicht nur ziemlich bescheuert ist, bei einem Lieferanten in den USA Dinge zu kaufen, welcher dieser aus China importiert, sondern obendrein weder besonders ökonomisch, noch ökologisch.

Es war mein erster Einkauf in der 中華人民共和國 und ich kann immer noch nicht fassen, dass diese Kisten von Shanghai nach Solingen nur drei Tage gebraucht haben, genau das drin ist was ich gekauft habe und dass ich sie nicht mal beim Zoll abholen musste! Ich muss aufpassen nicht alle meine guten Vorsätze über den Haufen zu werfen und begeisterter China-Shopper zu werden!

05 Juni 2010

nur nette Nachbarn

pflücken mehr Erdbeeren, als sie selbst essen können:



Danke nochmal !