Das da oben ist mein Heinkel, meine Schwester fährt Vespa. Zusammen haben wir vor zwei Wochen eine etwas längere Tour gemacht und sind auf dem Rückweg richtig nass geworden...
Für mich Anlass endlich die längst geplante Heinkel-Jacke zu nähen. Die sollte nicht nur zweckmäßig sein, sondern auch zum Roller passen - also ein gerüttelt Maß an 'Vintagefeeling' ausstrahlen ;-)
Da ich eh nur im Sommer fahre, genügt mir eine ungefütterte Jacke. Die sollte allerdings winddicht sein und notfalls etwas Regen abhalten. Der
Schnitt 3764 von KwikSew schien mir als Grundlage gut geeignet, als Material habe ich
etaProof in 'navy' ausgesucht.
Größe M hätte nach Maßtabelle genügt, da ich es aber gerne etwas lockerer habe und notfalls noch ein Fleecepulli drunter passt, habe ich die Größe XL ausgeschnitten.
Den Schnitt habe ich wegen meiner Körpergröße an den angegebenen Linien um zwei Zentimeter verlängert. Zusätzlich habe ich am Saum 4cm zugegeben weil die fertige Jacke knapp bis auf die Sitzbank reichen soll.
Das Rückenteil hat statt der Mittelnaht zwei seitliche Teilungsnähte bekommen. Weil die Schnittmuster von KwikSew bereits Nahtzugaben enthalten, habe ich die an der hinteren Mitte abgeschnitten und an den neuen Teilungsnähten 1,5cm angeklebt.
Vorne möchte ich unterhalb der Taille zwei große Paspeltaschen mit geknöpften Klappen haben.
Den Ärmel habe ich ebenfalls um 2 cm verlängert sowie den Schlitz für den Reißverschluss zum Abnäher vergrößert, damit die Ärmel unten enger sind und der Wind nicht reinpfeifen kann. Der bläst dann nämlich beim Fahren die ganze Jacke auf, was gar nicht schön ist ...
Reißverschlüsse und Druckknöpfe in 'altmessing' gab der Fundus noch her und nun habe ich die ultimative Heinkel-Jacke :-)
...etwas weit, Größe L hätte sicherlich auch genügt,
aber ansonsten ist sie genau so wie ich mir das vorgestellt hatte.
Die Ärmel sind auch in 'Fahrhaltung' lang genug und sitzen durch den Abnäher am Ellenbogen sehr gut. Unten lassen Sie sich mit Riegeln ganz eng knöpfen.
Damit die ungefütterte Jacke auch Innen schön aussieht, habe ich alle sichtbaren Nähte und Kanten mit kariertem Schrägband eingefasst. Die beiden Teilungsnähte im Rücken sind Kappnähte. Als Aufhänger dient ein Stückchen Ripsband, das gerade herumlag und zufällig die gleichen Farben hatte wie die Schrägbänder. Die Rückseiten der Taschenbeutel habe ich so breit zugeschnitten, dass sie jeweils von der Seitennaht bis zur vorderen Teilungsnaht reichen, wo sie unter dem Beleg verschwinden.
Hinten habe ich etwas unterhalb der Taille einen Streifen aufgenäht und ein breites Gummiband eingezogen. Das hält die Weite etwas zusammen. Für die nächste Saison werde ich die gleiche Jacke noch einmal nähen - aber dann mal in einer anderen Farbe und eine Nummer kleiner.