11 Juni 2010

mein erstes Auto

hatte nur zwei Räder und war schon damals, vor ziemlich genau 30 Jahren, ein Oldtimer. Leider gab es nur ein sehr schlechtes Polaroid-Foto, welches ich bereits vor mehreren Jahren gescannt hatte - und dann war das Original verschwunden. Ich hatte es am dem Tag gemacht, an dem ich den Roller verkauft habe, als Erinnerung:



Der 'Heinkel Tourist' braucht nur sehr wenig Benzin, Versicherung und Steuer sind erschwinglich und die solide, nahezu unkaputtbare Technik macht ihn auch noch in fortgeschrittenem Alter zum zuverlässigen Alltagsfahrzeug. Darum hatte ich damals einen - ein Auto mit vier Rädern konnte ich mir nämlich zunächst nicht leisten.

Der Roller war optisch ziemlich runtergekommen als er in meinen Besitz kam, aber so nach und nach wurde er zu dem oben unscharf abgebildeten Prachtstück. Natürlich durfte das Alles nicht zu viel Kosten, so habe ich zum Beispiel für die schmucke Zweifarblackierung zwei Maß-Overalls für den Lackierer genäht.
Die Sitzbank habe ich selbst gemacht, das praktische Körbchen fürs Handgepäck montiert und natürlich den Chrom poliert :-)

Irgendwann hatte ich dann auch ein Auto mit vier Rädern (ist manchmal einfach praktischer...) und trennte mich schweren Herzens vom Roller, was ich von Stund' an bereut habe. Nicht nur, weil das Ding so gut aussah, sondern auch weil es Spaß machte damit zu fahren. Außerdem hat so ein Heinkel unglaubliches Symphatie-Potential: Sein Anblick zaubert vielen Menschen ein Lächeln ins Gesicht und einige, vor allem die älteren Männer, erzählen dann gerne von 'Damals':

... zum Beispiel dass Rollerfahrer immer eine Freundin hatten ... aber Heinkelfahrer konnten sich selbstverständlich eine aussuchen .... !

Und was macht diese alte Geschichten heute aktuell?
Ich habe gestern, ein viertel Jahrhundert später, meinen 'neuen' Heinkel aus der Werkstatt abgeholt, wo er eine frische TÜV-Plakette bekommen hat und bin dann bei herrlichstem Sommerwetter durchs bergische Land gerollert :-)

Es ist wieder ein A2 von 1961 und das sind seine für mich wichtigsten Vorzüge:
Heinkel Roller haben einen Einzylinder-Viertakt-Motor, klingen also nicht wie Rasenmäher, sonder eher wie ein Traktor ;-)
Es kommt ganz normales Benzin in den Tank.
Frau kann bei Bedarf sogar stilvoll mit einem engen Rock fahren.
Sie muss nicht unchic auf einem Kickstarter rumhüpfen, sondern kann die Maschine dank 12 Volt ganz lässig elektrisch starten.
Die Gangschaltung wird mit der Hand bedient. Erfordert zwar etwas feinmotorisches Geschick, lässt der Fahrerin aber jeden erdenklichn Freiraum bei der Auswahl des Schuhwerks.
Mit seinen 173ccm Hubraum kommt das Ding recht gut vom Fleck :-)
So ein Heinkel Tourist ist groß und schwer, aber sehr ausgewogen in den Proportionen und sieht richtig gut aus.

4 Kommentare:

Pegasus4u hat gesagt…

Oh ich finde diese nostalgischen Fahrzeuge einfach schön!!!
So 2002 habe ich mir irgendeinen Roller gebraucht gekauft... von da an - im Sommer - ist Rollerfahren ein muss!!! Leider hab ich schon einige Stunden daran herumschrauben müssen, Vergaßer auseinander- (und sogar wieder!!) zusammengebaut. Ich liebe ihn einfach (ok, kaum zu vergleichen mit deinem Heinkel...) dennoch, das Feeling ist dasselbe und ich brauch auch nur lässig Däumchen drücken, dann ist das Ding an *lach*
Bei schönem Wetter gemütlich durch die Gegend cruisen ist doch was herrliches gell :D
LG Tamara

Lehmi hat gesagt…

Coooooool!!!!!

Viele sonnige Touren mit der puren Nostalgie unterm Hintern wünsche ich dir.

By the way: hat dein jetziges Modell auch wieder so einen schicken Korb vorne?
:o)))
Herzlichst Lehmi

Rosa hat gesagt…

natürlich habe ich schon ein Körbchen und ein paar Zusatzstoßstangen. Die sind aber noch nicht montiert, weil ich mir noch nicht ganz sicher bin ob ich den Roller lackieren lasse, oder den matten alten Lack mit den vielen Macken und Rostpickeln ganz gut finde...
Ich habe noch kein Foto vom 'neuen' Heinkel - er ist graublau und optisch in einem ziemlich traurigem Zustand - dafür fährt er aber sehr gut :-)

Rosa hat gesagt…

Pega,

was ich noch fragen wollte:
Du schraubst selber Vergaser auseinander?
Und wieder zusammen?

Ich erstarre in Ehrfurcht, wirklich!
Ich mache ja fast Alles selbst, aber an so einen Motor und alles was dazu gehört würde ich mich nicht trauen.
Jetzt sollten wir aber noch mal eine Runde rollern, und hoffen, dass uns niemand vom Sitz vuvuzelat...

schöne Grüße, Rosa